Großbritannien entsendet Militär nach Belgien

London. Nach einer Serie mysteriöser Drohnenüberflüge über belgischen Flughäfen und Militäranlagen reagiert nun auch Großbritannien: London entsendet Spezialkräfte und Ausrüstung zur Unterstützung der belgischen Behörden. Wie die BBC berichtet, kommt die Hilfe auf ausdrückliche Bitte der belgischen Regierung.

Der neue britische Generalstabschef Sir Richard Knighton erklärte, sein belgischer Kollege habe „Anfang der Woche um Unterstützung gebeten“. Daraufhin wurden Mitglieder des „2 Force Protection Wing“ der Royal Air Force mobilisiert – jene Einheit, die zuletzt bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 für Anti-Drohnen-Maßnahmen zuständig war.

Hintergrund sind wiederholte Drohnensichtungen über sensiblen Standorten. Am Donnerstagabend musste der Flughafen Brüssel-Zaventem zeitweise geschlossen werden, rund 3000 Passagiere waren von Flugausfällen betroffen. Auch über Militärstützpunkten mit F-35-Kampfjets und nuklearfähigen Bombern wurden unbemannte Fluggeräte entdeckt.

Die belgische Regierung reagierte mit einem 50-Millionen-Euro-Notprogramm zur Stärkung der Drohnenabwehr und bat Partnerländer um Hilfe. Nach Frankreich und Deutschland ist Großbritannien nun das dritte Land, das offiziell Unterstützung leistet.

Am Sonntagabend folgte der nächste Alarm: Über dem Flughafen Lüttich und später über dem Atomkraftwerk Doel bei Antwerpen wurden erneut mehrere Drohnen gesichtet. Der Betreiber Engie gab zwar Entwarnung, betonte jedoch, die Lage werde „weiterhin aufmerksam beobachtet“.

Zur Herkunft der Drohnen gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse. Belgien und Deutschland halten Russland für einen möglichen Verursacher – Moskau weist jede Beteiligung strikt zurück.

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