Gefährlicher Keim breitet sich in Indien aus

Foto: pixabay.com/Joko Narimo

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Neu Delhi. Im südindischen Bundesstaat Kerala breitet sich derzeit die hochgefährliche Amöbe Naegleria fowleri aus. Die Infektion führt zu einer Primären Amöben-Meningoenzephalitis (PAM) und endet in den meisten Fällen tödlich. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden haben sich 2025 bereits 67 Menschen angesteckt, 18 von ihnen starben. Allein im September forderte die Krankheit sieben Todesopfer, darunter auch ein drei Monate altes Baby.

Die sogenannte „hirnfressende Amöbe“ lebt in warmen, stehenden Gewässern und gelangt beim Schwimmen oder beim Kontakt mit verunreinigtem Wasser über die Nase ins Gehirn. Dort zerstört sie Gewebe und löst innerhalb weniger Tage schwerste Symptome aus. Erste Anzeichen wie Kopfschmerzen, Fieber oder Übelkeit werden oft fehlinterpretiert, bevor Krampfanfälle und irreversible Hirnschäden auftreten. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 97 Prozent.

Klimawandel begünstigt Ausbreitung

Fachleute machen den Temperaturanstieg in der Region für die Häufung der Fälle verantwortlich. „Die wärmeren Bedingungen bieten der Amöbe ideale Lebensbedingungen“, erklärt TS Anish vom Kerala One Health Centre. Auch Indiens Gesundheitsministerin Veena George warnt eindringlich vor dem Kontakt mit stehendem oder verschmutztem Wasser.

Behörden reagieren mit drastischen Maßnahmen

Die Regierung hat bereits erste Badeseen mit Chlor behandelt, Schwimmbäder geschlossen und Wasserproben untersuchen lassen. Im Kozhikode Medical College Hospital werden derzeit elf Patienten behandelt, mindestens einer davon schwebt in Lebensgefahr.

Experten sprechen vom schwersten Ausbruch der Infektion in Indien. Parallel dazu verzeichnen auch europäische Länder zunehmend exotische Krankheiten: In der italienischen Region Latium wurden erstmals endemische Fälle des West-Nil-Virus bestätigt.

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