Erste Amazon-Satelliten ins All geschossen

Foto: Amazon

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Amazon hat am Montag einen bedeutenden Schritt in Richtung globaler Internetversorgung gemacht: Mit dem erfolgreichen Start der ersten 27 Satelliten seines Projekts Kuiper positioniert sich der Konzern als ernstzunehmender Konkurrent zu Elon Musks Starlink.​ Vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus brachte eine Atlas-V-Rakete der United Launch Alliance (ULA) die Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn. Dieser Start markiert den Beginn eines ambitionierten Plans, ein Netzwerk aus insgesamt 3.236 Satelliten aufzubauen, das weltweit Breitbandinternet bereitstellen soll. ​

Projekt Kuiper: Ziele und Herausforderungen

Mit einem Investitionsvolumen von rund 10 Milliarden US-Dollar verfolgt Amazon das Ziel, insbesondere entlegene und unterversorgte Regionen mit schnellem Internet zu versorgen. Bis Mitte 2026 müssen laut Auflagen der US-Kommunikationsbehörde FCC mindestens die Hälfte der geplanten Satelliten im Orbit sein. Analysten gehen jedoch davon aus, dass Amazon möglicherweise eine Fristverlängerung beantragen wird. ​

Technologische Besonderheiten und Kundenfokus

Amazon plant, ab Ende 2025 erste Kunden mit dem Kuiper-Dienst zu versorgen. Dazu sollen kompakte Empfangsterminals zum Preis von unter 400 US-Dollar angeboten werden. Diese Terminals basieren auf eigens entwickelten Chips mit dem Codenamen „Prometheus“, die sowohl in den Satelliten als auch in den Bodenstationen zum Einsatz kommen und eine hohe Datenübertragungsrate ermöglichen. ​

Kooperationen und Startkapazitäten

Um die Vielzahl an Satelliten in den Orbit zu bringen, hat Amazon Verträge über insgesamt 83 Raketenstarts abgeschlossen. Neben ULA und Arianespace zählt auch Blue Origin, das Raumfahrtunternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos, zu den Partnern. Interessanterweise wird auch SpaceX, das Unternehmen von Elon Musk, drei Starts für Amazon durchführen, um zusätzliche Kapazitäten bereitzustellen. ​

Wettbewerb mit Starlink: Ein Vergleich

Während Amazon nun mit dem Aufbau seines Satellitennetzwerks beginnt, hat SpaceX mit Starlink bereits über 7.000 Satelliten im Orbit und versorgt mehr als 5 Millionen Kunden weltweit. Dennoch sieht Amazon großes Potenzial für Kuiper, insbesondere durch die Integration mit der eigenen Cloud-Infrastruktur AWS und die Fokussierung auf erschwingliche Preise. ​

Ein neuer Player im Orbit

Mit dem erfolgreichen Start der ersten Kuiper-Satelliten betritt Amazon offiziell den Markt für satellitengestütztes Internet. Obwohl das Unternehmen gegenüber Starlink einen späten Einstieg hat, könnten die strategischen Partnerschaften, die technologische Eigenentwicklung und die finanzielle Stärke von Amazon dazu beitragen, Kuiper als ernsthafte Alternative im globalen Internetmarkt zu etablieren.

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