Das müssen Drohnen-Hobby-Flieger jetzt wissen

Frankfurt. Ein vermeintlich harmloser Testflug endete für einen 41-jährigen Mann aus Frankfurt mit einem kostspieligen Schock: Am frühen Freitagmorgen (3. Oktober) ließ der Hobby-Pilot seine neue Drohne über dem Frankfurter Flughafen steigen – ausgerechnet im streng gesicherten Sperrgebiet rund um Deutschlands größtes Luftverkehrsdrehkreuz. Binnen Minuten lösten die Sicherheitssysteme Alarm aus.

Alarm am größten deutschen Flughafen

Laut Informationen der Hessenschau entdeckten Bundespolizisten die Drohne sofort im Luftraum über dem Airport. Eine Streife konnte den Mann nur wenig später ausfindig machen. Auf Nachfrage gab er an, er habe „nur kurz seine neue Drohne testen“ wollen. Der Vorfall hatte Glück im Unglück – der Flugbetrieb musste nicht gestoppt werden. Dennoch wird der Ausflug teuer: Gegen den Mann läuft nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren, und ihm droht ein Bußgeld im fünfstelligen Bereich. Die Drohne wurde beschlagnahmt.

Der Fall kommt zu einem heiklen Zeitpunkt. Erst vor wenigen Wochen hatte es am Münchner Flughafen eine ähnliche Drohnensichtung gegeben. Auch dort mussten zeitweise Starts und Landungen verschoben werden. Die Sorge vor illegalen Drohnenflügen wächst europaweit.

Strenge Regeln für Hobbyflieger

Drohnenflüge sind im Umkreis von 1,5 Kilometern um Flughäfen strikt verboten. Wer dagegen verstößt, riskiert empfindliche Strafen: Laut Bußgeldkatalog drohen bis zu 50.000 Euro Strafe – in besonders schweren Fällen, etwa bei Gefährdung des Luftverkehrs, sogar Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren.

Doch nicht nur an Flughäfen gelten klare Vorschriften. Wer in Deutschland eine Drohne fliegen möchte, muss einige Auflagen erfüllen. Drohnen ab 250 Gramm oder mit Kamera müssen beim Luftfahrt-Bundesamt registriert werden (Kosten rund 20 Euro). Jede Drohne braucht eine Haftpflichtversicherung, die mögliche Sach- oder Personenschäden abdeckt. Für Modelle über 250 Gramm ist ein Drohnenführerschein Pflicht – wer ohne fliegt, riskiert bis zu 1.000 Euro Bußgeld.

Fliegen über Menschenmengen oder Naturschutzgebieten: teuer und riskant

Besonders streng gehen die Behörden bei Flügen über Menschenansammlungen, in Naturschutzgebieten oder über fremden Grundstücken ohne Erlaubnis vor. Hier sind Bußgelder von mehreren Zehntausend Euro keine Seltenheit. Erst kürzlich sorgte eine Drohne über dem Oktoberfest in München für Aufsehen – auch dort leitete die Polizei Ermittlungen ein.

Angesichts zunehmender Drohnenvorfälle arbeitet die Bundesregierung derzeit an verschärften Gesetzen und setzt auf technische Aufrüstung an Flughäfen. Moderne Detektionssysteme sollen Drohnen künftig noch schneller orten und neutralisieren können.

Ein teures Lehrstück

Für den Frankfurter Hobby-Piloten dürfte der Vorfall ein teures Lehrstück bleiben. Aus einem spontanen Testflug wurde ein Fall für die Bundespolizei – und möglicherweise ein fünfstelliger finanzieller Schaden. Experten warnen: Auch vermeintlich harmlose Flüge können im sensiblen Luftraum dramatische Folgen haben.

„Wer eine Drohne fliegt, trägt Verantwortung – und sollte die Regeln genau kennen, bevor er abhebt.“

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