Berlin. Am 13. Oktober 2025 hat die Bundesregierung eine sicherheitspolitische Zäsur vollzogen: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat seinen zentralen Ratgeber „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“ vollständig überarbeitet – und darin erstmals seit Ende des Kalten Krieges wieder Krieg als reale Gefahr für Deutschland benannt. Wörtlich heißt es: „Selbst ein Krieg scheint nicht mehr so ausgeschlossen zu sein wie noch vor einigen Jahren.“ Damit verabschiedet sich Deutschland nach 35 Jahren offiziell von der Illusion einer dauerhaften Friedensordnung.
„Zehn Tage Selbstversorgung“ – neue Leitlinie für Krisenfälle
Kern der neuen Krisenvorsorge ist eine einfache, aber folgenreiche Formel: Jede Person soll sich für zehn Tage selbst versorgen können – ohne Strom, ohne Supermarkt, ohne Leitungswasser. Das BBK empfiehlt pro Person mindestens 20 Liter Trinkwasser und haltbare Lebensmittel in ausreichender Menge. Auch das Sammeln von Leitungswasser in allen verfügbaren Gefäßen wird empfohlen, da bei einem Stromausfall die Wasserversorgung ausfallen kann.
Für einen Zweipersonenhaushalt bedeutet das Vorräte im Wert von etwa 80 bis 120 Euro, je nach Einkaufsquelle. Platzbedarf: zwei bis drei Umzugskartons. Das BBK rät zudem zu einem sogenannten „lebenden Vorrat“ – Lebensmittel sollen regelmäßig verbraucht und wieder aufgefüllt werden, damit nichts verdirbt.
Zeitenwende im Bevölkerungsschutz: Krieg, Sabotage, Cyberangriffe
Neu ist vor allem, was das BBK jetzt als Bedrohung benennt. Statt wie bisher auf Hochwasser, Stürme oder Stromausfälle zu fokussieren, tauchen nun militärische Szenarien, Sabotage und hybride Angriffe explizit in den Empfehlungen auf. Der Ratgeber beschreibt, wie man sich bei Explosionen, Angriffen oder Desinformation schützen kann – und wie man Falschmeldungen in Krisenzeiten erkennt.
„Wir erleben eine Weltlage, die viele beunruhigt“, sagte BBK-Präsident Ralph Tiesler zur Vorstellung der neuen Ausgabe. Die zeitgleiche Warnung des BND-Präsidenten Martin Jäger, der vor dem Bundestag erklärte, Europa stehe „im Feuer“ und erlebe nur noch einen „eisigen Frieden“, unterstreicht die Ernsthaftigkeit des Paradigmenwechsels.
Von der Friedensillusion zur Resilienz-Strategie
Seit 1990 hatte das BBK militärische Bedrohungen konsequent aus seinen Veröffentlichungen gestrichen – nun kehren sie zurück. Die Regierung will damit, wie Insider berichten, die „Resilienz der Bevölkerung“ erhöhen. Deutschland soll auf Krisen nicht nur reagieren, sondern vorbereitet sein.
Gleichzeitig betont der Ratgeber, dass Deutschland „eines der sichersten Länder der Welt“ bleibe – aber niemand könne ausschließen, dass Krisen auch hierzulande unmittelbare Auswirkungen haben.
Zwischen Alltag und Alarmbereitschaft
Der neue Krisenratgeber ist kostenlos erhältlich (ISBN 978-3-939347-54-5) und online abrufbar. Er markiert eine Zeitenwende in der deutschen Sicherheitskultur: Zum ersten Mal seit Generationen fordert der Staat seine Bürger aktiv auf, Vorräte zu bunkern – nicht aus Panik, sondern aus Pragmatismus.
Ob die Bevölkerung dem Aufruf folgt, bleibt offen. Doch die Botschaft ist klar: Die Ära der Sorglosigkeit ist vorbei.