Hongkong. Auf dem Flughafen von Hongkong hat sich in der Nacht zu Sonntag ein schweres Flugzeugunglück ereignet. Eine Frachtmaschine des Typs Boeing 747 der türkischen Airline ACT kam kurz nach der Landung von der Landebahn ab und rutschte ins Meer. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben.
Boeing 747 rutscht von der Piste
Nach Angaben der Behörden ereignete sich der Unfall gegen 3.50 Uhr Ortszeit (21.50 Uhr MESZ). Die aus Dubai kommende Maschine hatte nach ersten Erkenntnissen keine Fracht an Bord. Während des Rollens auf dem Flughafengelände kollidierte das Flugzeug mit einem Fahrzeug, das auf dem Rollfeld unterwegs war. Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Fahrzeug ins Meer geschleudert.
Die beiden Sicherheitsmitarbeiter, die sich in der Nähe befanden, kamen ums Leben. Die vierköpfige Crew der Frachtmaschine konnte unverletzt gerettet werden, wie der Flughafen mitteilte.
Bilder zeigen zerstörten Jumbo-Jet im Wasser
In den sozialen Medien kursieren Aufnahmen, die den halb im Wasser versunkenen Jumbo-Jet zeigen – das Heck der Maschine ist abgerissen, Teile des Rumpfs liegen im flachen Küstenbereich neben der Landebahn. Rettungskräfte waren stundenlang im Einsatz, um die Unfallstelle zu sichern.
Die Behörde für Luftverkehrsunfälle hat eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Laut offiziellen Angaben waren die Wetterbedingungen in der Nacht gut, die Sicht klar, und es habe keine Hinweise auf technische Probleme im Vorfeld des Landeanflugs gegeben.
Keine Auswirkungen auf Passagierverkehr
Trotz des spektakulären Unfalls blieb der Passagierverkehr am internationalen Flughafen Hongkong, einem der wichtigsten Drehkreuze Asiens, weitgehend unbeeinträchtigt. Der Unfall ereignete sich auf der nördlichen Landebahn, während die südliche Piste den Flugbetrieb aufrechterhielt.
Laut der South China Morning Post waren am Sonntag rund 1.000 Flüge geplant – größere Verspätungen oder Ausfälle wurden zunächst nicht gemeldet. Die Flughafenbetreiber zeigten sich bemüht, den regulären Betrieb so schnell wie möglich fortzusetzen.
Ermittlungen laufen
Die Ermittler prüfen nun, wie es zur Kollision auf dem Rollfeld kommen konnte. Im Fokus steht, ob menschliches Versagen oder technische Fehlkommunikation zwischen Flugzeugcrew und Bodenpersonal zum Unglück geführt haben könnten.
Die türkische Airline ACT kündigte eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden an. Auch die Boeing Company erklärte, man unterstütze die Untersuchung und wolle helfen, die Unfallursache schnellstmöglich zu klären.