Die Zahl der Smartphone-Apps für iOS und Android ist in den vergangenen Jahren explodiert. Viele sind praktisch, einige sogar unverzichtbar. Doch etliche Anwendungen verfolgen im Hintergrund konsequent den Standort ihrer Nutzer – oft ohne deren Wissen. Das kann zu massiven Datenschutzproblemen führen.
Besonders kritisch wird es, wenn Programme auf Standortdaten zugreifen, obwohl es für ihre Funktion eigentlich nicht nötig ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte solche Apps löschen oder zumindest deren Berechtigungen in den Einstellungen einschränken.
Diese App-Kategorien gelten als besonders riskant:
- Blitzlicht-Apps – Überflüssig, da jedes Smartphone eine eigene Taschenlampenfunktion hat. Viele kostenlose Varianten verlangen unnötige Zugriffsrechte wie auf Kontakte oder Mikrofon und verkaufen die gesammelten Daten weiter.
- Beliebte Spiele – Selbst Mega-Hits wie Angry Birds standen im Verdacht, riesige Datenmengen zu sammeln. Laut Snowden-Dokumenten nutzte sogar die NSA die App zur Datenerfassung. Die Entwickler sprechen zwar von geschlossenen Sicherheitslücken, doch Misstrauen bleibt.
- Gesundheits- und Fitness-Apps – Sie protokollieren Bewegungen, Schlaf und Ernährung – oft auch mit Standortdaten. Bei wenig bekannten Anbietern besteht das Risiko, dass diese Daten in die falschen Hände geraten und Rückschlüsse auf Gewohnheiten und Abwesenheitszeiten zulassen.
- Social-Media-Apps – Facebook, Instagram und Messenger wie WhatsApp können über Standortmarkierungen Bewegungsprofile erstellen. Wer im Urlaub postet, verrät damit möglicherweise Einbrechern, dass niemand zu Hause ist.
- Navigations-Apps – Apple Maps, Google Maps & Co. speichern häufig den gesamten Bewegungsverlauf. So lassen sich persönliche Routinen und Aufenthaltsorte rekonstruieren – wertvolle Daten für Werbefirmen und potenziell auch für Kriminelle.
Nicht jede App ist harmlos. Wer Privatsphäre und Sicherheit ernst nimmt, sollte kritisch prüfen, welche Programme wirklich nötig sind – und bei Standortzugriffen konsequent Grenzen setzen.