Bundeswehr verlegt fünf Kampfjets nach Polen

Foto: Kogo/GFDL

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Warschau/Berlin. Inmitten wachsender Spannungen an der östlichen NATO-Grenze hat die Bundeswehr fünf Eurofighter-Kampfjets nach Polen verlegt. Die Stationierung erfolgt auf polnischem Wunsch und unterstreicht das sicherheitspolitische Engagement Deutschlands in der Region. Die Maschinen sollen knapp einen Monat lang vom Militärflugplatz Minsk Mazowiecki, östlich von Warschau, aus starten. Rund 150 deutsche Soldaten begleiten den Einsatz.

Ziel der Mission ist es, gemeinsam mit der polnischen Armee den Luftraum nahe der russischen Grenze zu überwachen und die Luftverteidigung an der NATO-Ostflanke zu stärken. Bislang war die Luftwaffe dafür von Rostock-Laage aus im Einsatz. Mit der Vorverlegung der Jets direkt nach Polen intensiviert Deutschland die militärische Zusammenarbeit mit einem der wichtigsten Frontstaaten gegen russische Aggression.

„Dies ist ein starkes Zeichen der Solidarität und ein klares Bekenntnis zur kollektiven Verteidigung“, erklärte ein Sprecher der Luftwaffe. Auch das polnische Oberkommando begrüßte die Maßnahme: „Ein weiteres Beispiel für die enge Zusammenarbeit der Bündnispartner und ihr echtes Engagement für die Sicherheit Mitteleuropas.“

Politisches Signal vor „Sapad-2025“

Der Zeitpunkt der Stationierung ist brisant: In wenigen Wochen starten Russland und Belarus ihre gemeinsame Großübung „Sapad-2025“ (deutsch: Westen-2025). Das Manöver gilt als Demonstration militärischer Stärke und richtet sich laut Experten klar gegen NATO-Staaten. Zwar kündigte Belarus im Mai eine Reduzierung der ursprünglich geplanten 13.000 Soldaten an, dennoch bleibt die Übung ein sicherheitspolitisches Warnsignal.

Polen, das sich selbst zunehmend durch Moskau bedroht sieht, hat in den vergangenen Monaten massiv aufgerüstet und seine Rolle als zentrale Drehscheibe für westliche Militärhilfen an die Ukraine weiter ausgebaut.

Die Verlegung der Eurofighter war bereits im Januar von Verteidigungsminister Boris Pistorius angekündigt worden. Sie markiert nun den nächsten Schritt in der Vertiefung der militärischen Integration zwischen Deutschland und seinen östlichen Bündnispartnern – auch als Reaktion auf die zunehmende Konfrontationsbereitschaft Russlands.

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