Frankfurt am Main. Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie rückt erneut eine neue Virusvariante in den Fokus der Gesundheitsbehörden. Die Omikron-Subvariante LP.8.1, die erstmals im Sommer 2024 durch Abwasseranalysen in Europa entdeckt wurde, gewinnt zunehmend an Bedeutung – auch in Deutschland.
Nach Angaben von Virologinnen und Virologen weist LP.8.1 eine besonders hohe Übertragbarkeit auf. Hinzu kommt ihre Fähigkeit, der durch frühere Infektionen oder Impfungen aufgebauten Immunität teilweise zu entgehen. Zwar gibt es bislang keine Hinweise auf schwerere Krankheitsverläufe, dennoch raten Fachleute dazu, Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln weiterhin ernst zu nehmen – besonders mit Blick auf die bevorstehende Urlaubssaison.
Typische Symptome und Entwicklung in Deutschland
Zu den häufigsten Symptomen bei einer Infektion mit LP.8.1 zählen Fieber, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen sowie Kopf- und Gliederschmerzen. In Deutschland wurde die Variante erstmals Ende März 2025 nachgewiesen. Seither nimmt ihr Anteil am Infektionsgeschehen schrittweise zu: Von einem Anteil von 2,5 Prozent Anfang April wuchs sie laut Daten der Deutschen Apotheker Zeitung bis Mitte Mai auf rund 17 Prozent der sequenzierten Fälle in Europa an.
Verbreitung in beliebten Urlaubsländern
Auch in klassischen Reisezielen wie Österreich und Italien ist LP.8.1 inzwischen angekommen. Während die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bereits Nachweise aus allen Bundesländern meldet, registriert auch Italien einen Anstieg. Laut dem italienischen Sender RAI wurde die Variante dort zuletzt vermehrt festgestellt. Behörden betonen, dass die Lage unter Kontrolle sei, mahnen jedoch zur Achtsamkeit – insbesondere in stark frequentierten Tourismusregionen.
EMA empfiehlt Anpassung der Impfstoffe
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) reagiert bereits auf die Ausbreitung. Marco Cavaleri, Leiter der EMA-Taskforce für Gesundheitsbedrohungen, kündigte an, dass die Zusammensetzung der Covid-19-Impfstoffe an LP.8.1 angepasst werden soll. Ziel sei es, besonders gefährdete Gruppen bestmöglich zu schützen – insbesondere im Hinblick auf mögliche Infektionswellen im Herbst.
Ausblick: Zunahme im Spätsommer erwartet
Viele Expertinnen und Experten rechnen damit, dass sich die Ausbreitung von LP.8.1 mit Ende der Sommerferien und dem Beginn des Herbsts beschleunigen könnte – ein bekanntes Muster aus den vergangenen Pandemiejahren. In Österreich ist daher bereits eine neue Impfkampagne im Gespräch. Diese könnte starten, sobald ein an LP.8.1 angepasster Impfstoff verfügbar ist.
Die Omikron-Subvariante LP.8.1 bereitet den Behörden zunehmend Sorgen – nicht wegen ihrer Schwere, sondern wegen ihrer schnellen Ausbreitung. Während das öffentliche Leben weitgehend zur Normalität zurückgekehrt ist, bleibt die Lage dynamisch. Reisende sollten sich daher regelmäßig informieren und lokale Hinweise beachten.