Microsoft hat mit der Einführung der neuen Funktion „Recall“ in Windows 11 eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Die Funktion, die ursprünglich im Mai 2024 vorgestellt wurde, sollte Nutzern ermöglichen, ihre Aktivitäten auf dem PC durch regelmäßige Bildschirmaufnahmen nachzuvollziehen. Diese Aufnahmen sollten lokal gespeichert und durchsuchbar gemacht werden, um das Wiederfinden von Informationen zu erleichtern.
Kritik und Datenschutzbedenken
Sicherheitsexperten und Datenschützer äußerten erhebliche Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre der Nutzer. Die Funktion hätte potenziell sensible Daten wie Passwörter, Bankinformationen oder persönliche Kommunikation erfassen können. Zudem bestand die Sorge, dass Hacker bei einem Systemzugriff auf diese Daten zugreifen könnten, da sie lokal gespeichert und bei Nutzung entschlüsselt werden.
Microsofts Reaktion
Aufgrund der Kritik hat Microsoft die Einführung von Recall verschoben und die Funktion überarbeitet. In der neuen Version wird Recall nur noch auf freiwilliger Basis aktiviert. Nutzer müssen der Funktion ausdrücklich zustimmen, bevor Daten erfasst werden. Alle gesammelten Informationen bleiben lokal auf dem Gerät und werden verschlüsselt in einer sicheren Umgebung gespeichert, die durch das Trusted Platform Module (TPM) des PCs geschützt ist. Der Zugriff erfordert eine Authentifizierung über Windows Hello.
Verfügbarkeit
Die überarbeitete Recall-Funktion soll im Oktober zunächst für Teilnehmer des Windows-Insider-Programms verfügbar sein. Ob und wann sie in die reguläre Windows-Version integriert wird, ist noch unklar. Microsofts Versuch, mit Recall eine innovative Suchfunktion zu etablieren, hat eine Debatte über Datenschutz und Privatsphäre ausgelöst. Die überarbeiteten Maßnahmen zeigen das Bemühen, den Bedenken der Nutzer gerecht zu werden. Ob dies ausreicht, um das Vertrauen zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten.
Wie Sie die „Recall“-Funktion deaktivieren, lesen Sie hier.