Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat in einem Interview mit der New York Times eine dramatische Warnung ausgesprochen: Ein koordinierter Angriff Russlands und Chinas könnte den Ausbruch eines dritten Weltkriegs auslösen. Laut Rutte ist es entscheidend, dieses Risiko ernst zu nehmen – „Lasst uns in dieser Sache nicht naiv sein“, betonte der Niederländer.
Szenario eines Doppelschlags: China greift Taiwan an, Russland attackiert die Nato
Rutte beschreibt ein beunruhigendes Szenario: Sollte China Taiwan militärisch angreifen, könnte es gleichzeitig Russland dazu bewegen, Nato-Gebiet in Europa zu attackieren – insbesondere die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Diese könnten ins Visier von Wladimir Putin geraten, um die Nato zu beschäftigen und einen globalen militärischen Flächenbrand zu entfachen.
„So wird es höchstwahrscheinlich passieren“ – Rutte warnt vor Eskalation
In dem Interview zeigte sich Rutte überzeugt: „Das ist höchstwahrscheinlich die Art und Weise, wie es sich entwickeln wird.“ Putin sei in diesem Szenario ein „untergeordneter Partner“ Chinas, der jedoch eine zentrale Rolle bei der Eskalation übernehmen könnte. Ein Angriff auf Nato-Staaten würde automatisch den Bündnisfall auslösen – mit weitreichenden Konsequenzen für den gesamten Westen.
Russland rüstet auf – deutlich schneller als der Westen
Besonders alarmierend: Russland produziert laut Rutte inzwischen in nur drei Monaten dreimal so viel Munition wie die gesamte Nato in einem Jahr. Möglich sei dies durch enge militärische Kooperationen mit Nordkorea, dem Iran und China. Die westlichen Staaten müssten ihre kollektive Abschreckung massiv stärken, um einen solchen Angriff zu verhindern, so Rutte.
Medwedew reagiert mit Spott und Drohung
Die Reaktion aus Moskau ließ nicht lange auf sich warten. Dmitri Medwedew, Ex-Präsident Russlands und enger Vertrauter Putins, verspottete Ruttes Aussagen auf der Plattform X (ehemals Twitter). Er nannte die Warnung „absurd“ und sprach von einer „lächerlichen Fantasie“. In einer scharfen Spitze gegen Rutte schrieb Medwedew, dieser solle besser Russisch lernen – das könne „in einem sibirischen Lager nützlich sein“.
Rutte warnt nicht zum ersten Mal
Rutte ist nicht der erste Nato-Chef, der vor einer Eskalation durch autoritäre Regime warnt – doch seine deutliche Beschreibung eines möglichen globalen Kriegsverlaufs markiert einen neuen Ton in der internationalen Sicherheitsdebatte. Die geopolitischen Spannungen zwischen dem Westen, Russland und China könnten sich weiter zuspitzen – und die Nato sieht sich gezwungen, entschlossen gegenzusteuern.