Wie wird man Reservist bei der Bundeswehr?

Foto: Rolf Kühnast

Foto: Rolf Kühnast

Die Bundeswehr öffnet die Reservistenlaufbahn nicht nur für ehemalige Soldaten. Auch Zivilisten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, die die gesundheitlichen und charakterlichen Anforderungen erfüllen, können sich bewerben – sogar Ausgemusterte, sofern sich ihre Eignung verbessert hat. Für Einsteiger ohne militärische Vorkenntnisse gibt es modulare Ausbildungskurse mit Schwerpunkten wie Erste Hilfe, Einsatzplanung und Waffenumgang.

Pistorius orientiert sich dabei an Modellen osteuropäischer Länder wie Polen und die baltischen Staaten, in denen Schützenverbände eng mit dem Militär kooperieren. In Deutschland wäre das eine sicherheitspolitische Neuerung – und ein möglicher Hebel, um die Bundeswehr personell schneller einsatzbereit zu machen.

Wie wird man Reservist?

Sie haben bereits gedient (Grundwehrdienst, FWDL, SaZ etc.)? Dann sind Sie automatisch in der Reserve (§ 2 ResG). Sie müssen nichts weiter tun, um „Reservist“ zu sein.

Reservist ≠ automatisch aktiv. Wenn Sie sich aktiv einbringen wollen (z. B. bei Übungen oder Einsätzen), können Sie sich freiwillig melden. Melden Sie sich beim Karrierecenter der Bundeswehr oder beim zuständigen Landeskommando. Nehmen Sie Kontakt zur Reservistenkameradschaft (RK) vor Ort auf (über den Reservistenverband: www.reservistenverband.de)

  • Freiwillige Reservistenarbeit (FRA) anmelden
  • Für Wehrübungen bewerben (nach Bedarf der Truppe)

Sie haben noch nie gedient

Sie können auch ohne Wehrdienst-Erfahrung Reservist werden – allerdings müssen Sie dann eine Grundausbildung nachholen. Sie bewerben sich zuerst für eine beorderungsunabhängige Reservistentätigkeit. Läuft alles perfekt, werden Sie zur Allgemeinen Grundausbildung für Reservisten (AGA-R) eingeladen. Danach können Sie regelmäßig an Reservistenübungen, Ausbildungen und Einsätzen teilnehmen.

Voraussetzungen:

  • Deutsche Staatsangehörigkeit
  • Gute körperliche und geistige Verfassung
  • Mindestalter 17 Jahre
  • Keine Vorstrafen
  • Bereitschaft zur Verpflichtung (mind. 1 Jahr FRA)

Was ist eine Beorderung?

Wenn Sie einer konkreten Einheit zugewiesen werden (z. B. für Übungen, Auslandseinsätze), nennt man das Beorderung. Sie werden dann in der Truppe wie ein aktiver Soldat geführt – mit Uniform, Sold und Pflichten.

Wieviel Geld bekommt man als Reservist?

Die Vergütung für Reservistendienst wird über das Unterhaltssicherungsgesetz geregelt. Reservisten erhalten entweder ihren Nettoverdienstausfall erstattet (maximal 301 Euro pro Tag) oder pauschale Tagegelder. Bei mehr als 19 Tagen Verpflichtung im Kalenderjahr gibt es 25 Euro pro Tag, bei mehr als 33 Tagen 35 Euro pro Tag, mit einer Höchstgrenze von 1.470 Euro pro Jahr.

Weitere Leistungen

Neben den genannten Beträgen können Reservisten auch Anspruch auf weitere Leistungen haben, wie beispielsweise Reisekosten oder Verpflegung.

Besoldung als Soldat

Wenn ein Reservist als Soldat eingesetzt wird, erhält er Besoldung, die sich nach Dienstgrad und Erfahrungsstufe richtet. Hier informiert die Bundeswehr informiert über Besoldung.

Wie lange ist man Reservist bei der Bundeswehr?

Ein Soldat der Bundeswehr wird mit dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst automatisch Reservist und bleibt dies bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres. Danach endet die Wehrpflicht und man gehört nicht mehr zum Kreis der wehrrechtlich verfügbaren Personen.

Nach dem Ende des aktiven Dienstes, egal ob als Freiwillig Wehrdienstleistender, Soldat auf Zeit oder Berufssoldat, wird man automatisch in die Reserve überführt. Die Altersgrenze für die Reserve der Bundeswehr liegt bei 65 Jahren. Mit Ablauf des Monats, in dem man 65 Jahre alt wird, endet die Zugehörigkeit zur Reserve und man wird aus der Beorderung entlassen. Ausnahme: in besonderen Fällen, wie z.B. bei einem Verteidigungsfall, kann die Reserve auch nach dem 65. Lebensjahr noch in Anspruch genommen werden.

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