Ein aktueller Bericht der US-amerikanischen Defense Intelligence Agency (DIA) sorgt für Unruhe: Russland soll an Luft-Luft-Raketen mit nuklearen Sprengköpfen arbeiten – eine Entwicklung, die erhebliche Auswirkungen auf das globale Sicherheitsgleichgewicht haben könnte.
Die Informationen stammen aus einer geheim eingestuften Bedrohungsanalyse der DIA aus dem Jahr 2025, die dem US-Repräsentantenhaus vorgelegt wurde. Demnach sei Russland dabei, sein nukleares Arsenal nicht nur zu modernisieren, sondern auch um neue, bislang unübliche Waffensysteme zu erweitern – darunter Luft-Luft-Raketen mit nuklearer Bewaffnung.
Alte Idee, neue Gefahr
Nukleare Luft-Luft-Raketen waren bereits während des Kalten Krieges ein Thema, wurden aber nie breitflächig eingeführt. Nun scheint Moskau diese Strategie wiederzubeleben – mit modernisierter Technik. Im Zentrum steht eine Weiterentwicklung der R-37M, einer Rakete, die bereits seit 2018 produziert wird und in der NATO unter der Bezeichnung AA-13 „Axehead“ bekannt ist. Diese Raketen sind für große Reichweiten ausgelegt und wurden ursprünglich für den MiG-31-Abfangjäger entwickelt. Mittlerweile finden sie auch auf anderen modernen russischen Kampfflugzeugen wie der Su-35 oder Su-30 Anwendung.
Die konventionellen Varianten der R-37M haben im Ukraine-Krieg bereits ukrainische Jets aus Entfernungen von über 200 Kilometern abgeschossen. In einer modifizierten Fassung sollen diese Raketen nun mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden können – eine strategische Neuerung, die militärisch wie politisch hochbrisant ist.
Was bedeutet das für die Welt?
Der DIA-Bericht warnt, dass die neue Bewaffnung nicht nur ein technologischer Fortschritt sei, sondern auch das Risiko einer nuklearen Eskalation deutlich erhöhe. Zwar wird es laut Einschätzung der DIA als „sehr unwahrscheinlich“ angesehen, dass Russland solche Waffen ohne existenzielle Bedrohung seiner staatlichen Existenz einsetzen würde. Dennoch sei der Schritt Ausdruck einer aggressiven nuklearen Rüstungspolitik – begleitet von zunehmend provokanter Rhetorik.
Besonders brisant: Der Bericht verweist auf die Möglichkeit, dass Russland parallel auch Programme im Bereich chemischer und biologischer Waffen weiter ausbaut – eine weitere Eskalationsstufe in einem ohnehin angespannten sicherheitspolitischen Klima.
Ein neuer Wettlauf beginnt
Die Wiederaufnahme nuklearer Luft-Luft-Raketenprogramme könnte ein gefährliches Signal für andere Staaten sein. Beobachter befürchten, dass dadurch ein neues nukleares Wettrüsten zwischen Großmächten befeuert wird – mit unvorhersehbaren Folgen für die internationale Stabilität.
Auch wenn Russland öffentlich bislang keine Details zu solchen Waffensystemen bestätigt hat, lassen die Erkenntnisse des Pentagon erkennen, dass strategische Überraschungen nicht ausgeschlossen sind. Die Entwicklungen mahnen zur Wachsamkeit – und zur Notwendigkeit, diplomatische Kanäle offenzuhalten, um eine weitere Eskalation zu verhindern.