Mallorca. Die spanische Urlaubsinsel Mallorca kämpft derzeit mit einer ernsten Wasserkrise. Trotz einiger Regenfälle im Mai bleiben die Wasserreserven der Insel deutlich unter dem üblichen Niveau für diese Jahreszeit. Die Regierung der Balearen warnt vor anhaltender Trockenheit – eine Entwicklung, die nun erste Konsequenzen für Einheimische und Urlauber hat.
Trinkwasser nur noch eingeschränkt nutzbar
Mehrere Gemeinden, vor allem im westlichen Hinterland der Insel, haben wegen der angespannten Lage Maßnahmen ergriffen. So ist es beispielsweise in Puigpunyent und Estellencs mittlerweile verboten, Pools mit Trinkwasser zu befüllen oder Gärten damit zu bewässern. Auch das Tränken von Nutztieren mit Leitungswasser ist untersagt. Diese Regelungen gelten bis zum Ende des Sommers.
Der Bürgermeister von Estellencs, Bernat Isern, erklärte, dass die Wasserquelle s’Ull de s’Aigo derzeit deutlich weniger Wasser führe als sonst. Trotz der geringen Einwohnerzahl – etwa 374 Menschen im Ort – steigt die Belastung durch zusätzliche Sommergäste auf rund 500 Personen, was die Lage verschärft.
Auch Touristen sind betroffen
Die Verbote gelten ausdrücklich nicht nur für die lokale Bevölkerung. Auch Touristen müssen sich an die Vorgaben halten. Gerade Orte im Inneren der Insel sind stark betroffen, da sie nicht ausreichend an die Entsalzungsanlagen an den Küsten angeschlossen sind.
In der Vergangenheit gab es ähnliche Krisen. So wurde 2024 in Bunyola der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser auf 200 Liter begrenzt. In Banyalbufar war die Nutzung sogar zeitweise nur zwischen 16 und 23 Uhr erlaubt.
Weniger Flüge und Immobilienprobleme: Weitere Belastungen für Mallorca
Neben der Wasserknappheit sieht sich Mallorca weiteren Herausforderungen gegenüber. Es gibt Pläne, die Zahl der Flüge zur Insel zu reduzieren, um dem Massentourismus entgegenzuwirken. Zudem sorgt eine angespannte Immobiliensituation für Unmut bei Einheimischen.
Urlaub mit Verantwortung
Reisende sollten sich vor Antritt ihres Mallorca-Urlaubs über die geltenden Regelungen in ihrer Zielregion informieren. Der bewusste Umgang mit Wasser – etwa durch kurze Duschzeiten oder das Vermeiden unnötiger Gartenbewässerung – hilft, die ohnehin knappen Ressourcen zu schonen.