Die jurassische Gemeinde Pruntrut sorgt mit einer drastischen Maßnahme für Aufsehen: Seit dem 5. Juli ist der Zugang zum örtlichen Freibad nur noch Personen mit Schweizer Pass, Wohnsitz oder gültiger Arbeitsbewilligung gestattet. Die Regelung soll vor allem eines bringen – Sicherheit.
Hintergrund: Belästigungen und aggressive Zwischenfälle
Die Entscheidung fiel nach einer Serie von Vorfällen im Freibad. Mehrfach war es zu Belästigungen von Badegästen, insbesondere Frauen, gekommen. Laut Gemeindeverwaltung richteten sich die bisherigen Badeverbote meist gegen junge Männer aus Frankreich mit nordafrikanischem Hintergrund. Die Gemeinde sah sich zum Handeln gezwungen.
Gemeinde zieht erste Bilanz: Ordnung ist zurückgekehrt
Der zuständige Gemeindepolitiker Lionel Maître spricht von einer „spürbaren Beruhigung“. Seit Inkrafttreten der Regelung sei es zu keinen weiteren Vorfällen gekommen. Die Ausweiskontrollen am Eingang funktionierten reibungslos – das Freibad sei wieder ein Ort für Familien und entspannte Freizeit. Der Effekt zeigt sich auch in den Verkaufszahlen: Deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger haben sich seitdem eine Dauerkarte gekauft.
Kritik an Ausschluss – aber auch Zustimmung
Trotz Kritik an der Maßnahme – insbesondere aus dem Ausland – äußern sich viele Besucher positiv. Die Regelung sei zwar hart und grenze aus, doch für viele bringe sie genau das zurück, was sie sich von einem Freibadbesuch wünschen: Ruhe und Sicherheit. Gerade an den Wochenenden sei die Veränderung deutlich spürbar.
Temporäre Maßnahme – politische Debatte im Anrollen
Die Zutrittsbeschränkung gilt vorerst bis Ende August. Ob sie verlängert oder künftig häufiger angewendet wird, dürfte nicht nur auf lokaler Ebene für Diskussionen sorgen. Kritiker werfen der Gemeinde vor, mit der Regelung bestimmte Bevölkerungsgruppen pauschal auszugrenzen – Befürworter sprechen hingegen von notwendigem Selbstschutz. Die Debatte um Sicherheit und Integration dürfte damit erneut an Fahrt aufnehmen.