Schlag gegen prorussische Hackergruppe „NoName057(16)“

Foto: pexels.com

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Berlin. In einer groß angelegten, länderübergreifenden Polizeiaktion ist Sicherheitsbehörden ein bedeutender Schlag gegen die prorussische Hackergruppe „NoName057(16)“ gelungen. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Mittwoch in Wiesbaden bekanntgab, wurden im Rahmen der Operation „Eastwood“ weltweit zahlreiche Durchsuchungen durchgeführt und ein globales Servernetzwerk der Gruppe abgeschaltet.

Durchsuchungen auch in Deutschland – Haftbefehle gegen russische Hacker

Drei der insgesamt 24 durchsuchten Objekte lagen in Deutschland – konkret in Berlin und Bayern. Sechs Haftbefehle gegen russische Staatsbürger oder in Russland lebende Personen wurden erlassen. Zwei davon gelten als Hauptverantwortliche der Hackergruppe. Nach ihnen wird international mit Foto gefahndet.

Die Hackergruppe hatte unter anderem mit sogenannten DDoS-Angriffen gezielt Unternehmen, Behörden und kritische Infrastruktur attackiert. Allein in Deutschland wurden seit November 2023 insgesamt 14 Angriffswellen registriert – betroffen waren rund 250 Organisationen, darunter Rüstungsunternehmen, Energieversorger und öffentliche Einrichtungen.

Cyberangriffe auf Europawahl und NATO-Gipfel

Auch internationale Ereignisse wie die Europawahl und der jüngste NATO-Gipfel in den Niederlanden gerieten ins Visier der Cyberkriminellen. Laut BKA verfolgte die Gruppe vor allem das Ziel, politische Einflussnahme durch medienwirksame Störungen zu betreiben.

Starke internationale Zusammenarbeit

Die Ermittlungen wurden von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und dem BKA geführt – in enger Kooperation mit Ermittlern aus den USA, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden, den Niederlanden und der Schweiz. Unterstützung kam zudem von Europol und Eurojust.

Laut BKA handelt es sich bei „NoName057(16)“ um ein ideologisch gefestigtes Hacktivisten-Kollektiv, das sich offen auf die Seite Russlands im Ukraine-Krieg stellt. Das Netzwerk verfügt laut Ermittlern über mehr als 4000 aktive Unterstützer, die über Messenger-Dienste koordiniert werden.

„Organisierte DDoS-Kampagnen gefährden nicht nur Systeme, sondern auch das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Solche Angriffe müssen mit aller Konsequenz verfolgt und verhindert werden“, sagt BKA-Präsident Holger Münch.

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