Ankara. Das türkische Tech-Unternehmen ASELSAN hat mit dem YILDIRIM 100 ein neues Laserabwehrsystem vorgestellt, das Raketen und Drohnen nicht zerstört, sondern gezielt blendet – und damit erheblich günstiger und effizienter als herkömmliche Systeme wie der Patriot-Raketenabwehr ist. Während ein Patriot-System Anschaffungskosten von mindestens 325 Millionen Dollar und pro Schuss rund vier Millionen Dollar verursacht, kommt das YILDIRIM 100 mit vergleichsweise niedrigen Kosten und geringem Stromverbrauch aus.
Blendung statt Zerstörung
Das System nutzt eine sogenannte DIRCM-Technologie (Directed Infrared Countermeasure), die anfliegende Raketen mit einem Laserstrahl auf Infrarotsensoren blendet. Diese Sensoren sind für die Zielerfassung entscheidend, da sie meist die Motorwärme der Flugkörper orten. Durch die Blendung verliert die Rakete ihre Zielgenauigkeit und verfehlt ihr eigentliches Ziel – sie kann in der Luft zerstreut werden, im Meer landen oder an unerwarteter Stelle am Boden einschlagen.
Schutz für Flugzeuge und Schiffe
Besonders bei Angriffen auf Flugzeuge und Schiffe schützt YILDIRIM 100 effektiv, indem es die anfliegenden Raketen „blind“ macht. Schäden durch Fehlziele in der Atmosphäre oder im Wasser gelten als sehr unwahrscheinlich.
Automatische Zielerfassung und Mehrfachabwehr
Das System verfügt über einen radarbasierten Sucher, der Raketen frühzeitig erkennt und die Koordinaten an den Laser weiterleitet. Der Laser kann mehrere Ziele gleichzeitig bekämpfen und richtet sich mit schnellen, kleinen Bewegungen automatisch auf neue Bedrohungen aus. So sind unterbrechungsfreie Gegenmaßnahmen möglich. In Tests konnten mehrere Raketen mit Infrarotsensoren erfolgreich abgewehrt werden.
Mit dem YILDIRIM 100 präsentiert ASELSAN eine kosteneffiziente und technologisch innovative Lösung für moderne Luftabwehr, die besonders im Vergleich zu teuren Raketensystemen wie Patriot durch ihre Blendtechnik und geringen Betriebskosten hervorsticht.