Brandenburg. Brandenburg steht erneut im Zeichen flammender Gefahr: Mehrere Waldbrände halten Feuerwehr und Bevölkerung in Atem. Besonders betroffen ist der Süden des Bundeslands – dort wüteten am Dienstag gleich sieben Feuer gleichzeitig. In Sonnewalde (Landkreis Elbe-Elster) wurde der größte Brand gemeldet. Die Lage war derart kritisch, dass der Katastrophenstab die Einsatzleitung übernahm und die Evakuierung des Ortes Kleinbahren anordnete.
Großalarm nach Ausbruch von sieben Bränden
Am Nachmittag brannte es auf einer Fläche von rund 13 Hektar – etwa 17 Fußballfelder. Während des Großeinsatzes wurden 300 Feuerwehrkräfte und 40 Polizisten mobilisiert. Bewohner von Kleinbahren wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht. 44 Personen kamen privat unter, weitere in einer Sammelstelle in Großbahren. Gegen 20 Uhr konnte die Evakuierung aufgehoben werden – die Lage hatte sich stabilisiert, der Ort bleibt jedoch abgeriegelt.
Weitere Brände in mehreren Landkreisen
Zusätzlich zu Sonnewalde kämpften Einsatzkräfte gegen Brände in Sorno, Fichtenberg, Proschim, Laubsdorf, Zinnitz und Schönwalde. Diese Feuer gelten mittlerweile als unter Kontrolle. Der Einsatz wurde durch die Hitze und die Gefahr wiederaufflammender Glutnester erschwert.
Treuenbrietzen: Munitionsbelasteter Boden erschwert Löscharbeiten
Auch nördlich von Elbe-Elster, bei Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark, lodert ein Waldbrand – ebenfalls über 13 Hektar. Das betroffene Gelände ist munitionsbelastet, weshalb der Einsatz besonders gefährlich ist. Ein Löschhubschrauber wurde angefordert, während Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr Wasser ins Brandgebiet bringen. Die Flammen sind sogar im 20 Kilometer entfernten Beelitz sichtbar.
Gefahr aus Sachsen: Sorge vor Flammenübersprung
Hinzu kommt ein Brand in der Gohrischheide (Landkreis Meißen, Sachsen) nahe der brandenburgischen Grenze. Die Behörden beobachten die Lage mit Sorge, da ein Übergreifen auf Brandenburger Gebiet nicht ausgeschlossen werden kann.
Brandenburg bleibt Hochrisikogebiet
Die Kombination aus leichter Sandbodenstruktur, ausgedehnten Kiefernwäldern und anhaltender Trockenheit macht Brandenburg besonders anfällig für Waldbrände. Bereits bis Ende Mai wurden 125 Feuer registriert – die aktuelle Hitzewelle verschärft die Lage weiter. Laut Umweltministerium gilt besonders im Süden des Landes derzeit höchste Waldbrandgefahr.
Behörden rufen zur Vorsicht auf
Feuerwehr, Katastrophenschutz und Landesbehörden warnen eindringlich vor offenem Feuer in Waldnähe und fordern die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf. Ein Bürgertelefon ist eingerichtet, Informationen werden laufend aktualisiert.