Verteidigungsminister Pistorius will Sie als Reservist

Foto: Bundeswehr/Torsten Kraatz

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Berlin. Angesichts wachsender sicherheitspolitischer Herausforderungen in Europa forciert Verteidigungsminister Boris Pistorius die Personaloffensive bei der Bundeswehr. Bis zu 60.000 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten sollen gewonnen werden – insbesondere Reservisten rücken dabei in den Fokus.

Ziel ist es, die Zahl der einsatzbereiten Reservisten auf 200.000 zu verdoppeln. Aktuell liegt der Bestand bei rund 100.000. Rückendeckung erhält Pistorius dabei von zivilen Akteuren: Der „Bund der Militär- und Polizeischützen“ will 20.000 Mitglieder mit einsatzrelevanter Erfahrung als Reservisten anbieten.

„Motiviert, waffenerfahren, sicherheitsüberprüft“

Verbandspräsident David Brandenburger betonte gegenüber der Bild-Zeitung: „Unsere Mitglieder sind gut ausgebildet, sicherheitsüberprüft und hoch motiviert, im Ernstfall für Deutschland einzustehen.“ Viele könnten etwa als Sanitäter, Ärzte oder technische Spezialisten schnell einspringen. Das Angebot soll Pistorius am kommenden Tag der Bundeswehr in Bückeburg persönlich überreicht werden.

Reservistenoffensive: Für viele offen

Die Bundeswehr öffnet die Reservistenlaufbahn nicht nur für ehemalige Soldaten. Auch Zivilisten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, die die gesundheitlichen und charakterlichen Anforderungen erfüllen, können sich bewerben – sogar Ausgemusterte, sofern sich ihre Eignung verbessert hat. Für Einsteiger ohne militärische Vorkenntnisse gibt es modulare Ausbildungskurse mit Schwerpunkten wie Erste Hilfe, Einsatzplanung und Waffenumgang.

Pistorius orientiert sich dabei an Modellen osteuropäischer Länder wie Polen und die baltischen Staaten, in denen Schützenverbände eng mit dem Militär kooperieren. In Deutschland wäre das eine sicherheitspolitische Neuerung – und ein möglicher Hebel, um die Bundeswehr personell schneller einsatzbereit zu machen.

Hier erfahren Sie alles zum Thema Reservist bei der Bundeswehr.

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