Erdbeben erschüttert Urlaubsort in der Schweiz

Foto: Symbolfoto/LfULG

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Mürren. Ein unerwartet starkes Erdbeben hat am Montagmittag (21. Juli) um 12:52 Uhr den beliebten Schweizer Ferienort Mürren im Kanton Bern erschüttert. Mit einer Stärke von 4,2 und einem außergewöhnlich oberflächennahen Epizentrum in nur 300 Metern Tiefe war das Beben in weiten Teilen der Schweiz spürbar – von Basel bis ins Wallis.

Kurz, heftig und beunruhigend

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) meldete mehr als 400 Verspürtmeldungen innerhalb weniger Stunden. Besonders im Berner Oberland, nahe dem Epizentrum, schilderten Augenzeugen dramatische Momente. „Ein lauter Knall, dann hat es stark gerüttelt – wie eine Explosion“, berichtete ein Anwohner aus Mürren. In Steffisburg fühlten sich Menschen „wie auf einem schwankenden Boot“. Im nahegelegenen Sefinental kam es zu einem Steinschlag.

Gefahrenstufe 3 – erhöhte Wachsamkeit empfohlen

Obwohl keine Verletzten gemeldet wurden, stuft der SED das Ereignis als Gefahrenstufe 3 ein – ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für kleinere Schäden. „Risse im Mauerwerk sind in Epizentrumsnähe möglich“, so Philippe Roth vom SED. Gleichzeitig warnt er vor möglichen Nachbeben in den kommenden Tagen oder Wochen.

Erhöhte seismische Aktivität – kein Einzelfall

Bereits in der Vorwoche wurde in derselben Region ein Vorbeben mit einer Stärke von 2,3 registriert. Die Seismologen beobachten in der Gegend eine erhöhte Aktivität. Das Berner Oberland gilt wie das Wallis als eine der erdbebengefährdeten Regionen der Schweiz.

Folgen für den Tourismus?

Ob das Erdbeben Auswirkungen auf den Tourismus hat, bleibt abzuwarten. Mürren ist bei Sommer- und Winterurlaubern gleichermaßen beliebt. Claudia Hofer, Hüttenwartin der Schilthornhütte, war während des Bebens allein vor Ort: „Alles hat gewackelt – das war beängstigend.“ Die Tourismusbranche reagiert bislang gelassen, ist aber in Alarmbereitschaft.

Experten raten zur Vorsicht

Der Erdbebendienst ruft Bevölkerung und Gäste zur Besonnenheit auf. Es sei wichtig, Ruhe zu bewahren, Gebäude auf Schäden zu kontrollieren und Hinweise lokaler Behörden zu beachten. Ob das Beben Auswirkungen auf die Infrastruktur hat, wird derzeit überprüft.

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