Erdbeben erschüttert Türkei und Griechenland

Foto: Soluvo/CC BY-SA 4.0

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Ein schweres Erdbeben hat am frühen Dienstagmorgen die Westküste der Türkei erschüttert. Laut dem Europäischen Mittelmeer-Seismologischen Zentrum (EMSC) erreichte das Beben eine Stärke von 5,8 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag im Meer vor der Küstenstadt Marmaris in der Provinz Muğla, unweit der griechischen Insel Rhodos.

Todesopfer durch Panik – zahlreiche Verletzte durch Sprünge aus Fenstern

Besonders tragisch: In Fethiye, einem bei Urlaubern beliebten Badeort, verstarb ein 14-jähriges Mädchen nach einer schweren Panikattacke. Wie der Gouverneur der Region, Idris Akbiyik, auf der Plattform X mitteilte, wurde das Mädchen ins Krankenhaus eingeliefert, konnte dort jedoch nicht mehr gerettet werden. Ob es sich um eine türkische Staatsbürgerin oder eine Touristin handelte, blieb zunächst unklar.

Insgesamt erlitten mindestens 69 Menschen Verletzungen, weil sie aus Angst vor dem Beben aus Fenstern sprangen. Schäden an Gebäuden wurden aus Marmaris selbst bislang nicht gemeldet.

Epizentrum in großer Tiefe mindert Zerstörungskraft

Nach Angaben des türkischen Innenministeriums lag das Erdbebenherd in rund 68 Kilometern Tiefe im Mittelmeer. Diese große Tiefe habe nach Einschätzung von Fachleuten dazu beigetragen, dass die Zerstörung an der Oberfläche vergleichsweise gering blieb.

Auch auf der griechischen Insel Rhodos, die nahe am Epizentrum liegt, wurde das Beben deutlich gespürt. Berichte über Schäden oder Verletzte liegen dort bislang nicht vor. Der Seismologe Vassilis Karastathis vom Geodynamischen Institut in Athen erklärte im griechischen Fernsehen, dass Erdbeben in dieser Tiefe in der Regel keine gravierenden Folgen haben: „Solche Beben beunruhigen die Menschen, führen aber meist weder zu schweren Schäden noch zu Nachbeben.“

Tourismusregion erschüttert

Die Region um Marmaris und Bodrum gehört zu den meistbesuchten Ferienzielen der Türkei. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu reisten im vergangenen Jahr rund 3,7 Millionen ausländische Touristen in die Provinz Muğla. Die Behörden beobachten die Lage weiter aufmerksam, rechnen jedoch nicht mit schweren Nachwirkungen.

Die türkische Ägäisküste gilt als erdbebengefährdete Zone. Experten raten Bewohnern und Touristen, im Falle weiterer Beben Ruhe zu bewahren und sich über offizielle Kanäle informiert zu halten.

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