Brandenburger Wälder leiden immer mehr

Foto: mali maeder/pexels.com

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Potsdam. Der Brandenburger Wald zeigt sich in einem dramatischen Zustand. Die Zahl der kranken Bäume hat sich verdoppelt. Der Waldzustand hat sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert. 32 Prozent der Bäume weisen deutliche Schäden auf. Das ist eine Verdoppelung zum Jahr 2023. Ohne sichtbare Schäden zeigen sich nur noch 15 Prozent der Waldbäume in Brandenburg. Alarmierend sind auch die Schäden an der nächsten Baumgeneration, vor allem durch Wildverbiss. Das geht aus dem Waldzustandsbericht 2024 hervor, der heute durch Brandenburgs Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Hanka Mittelstädt vorgestellt wurde.

Hoher Anstieg der Waldfläche mit deutlichen Schäden

Nach einer leichten Verbesserung der Werte im Vorjahr kam es im 2024 zu einem hohen Anstieg der Waldfläche mit deutlichen Schäden. Die deutlichen Schäden (Schadstufe 2-4) erreichen bei der Buche mit 64 Prozent und bei der Eiche mit 75 Prozent die höchsten, jemals beobachteten Werte. Bei den beiden Baumarten sind nur noch 5 Prozent (Buche), beziehungsweise 3 Prozent (Eiche) ohne Schäden. Bei der Kiefer ist die Situation nicht ganz so dramatisch aber auch hier sind nur noch 19 Prozent ohne sichtbare Schäden.

Vitalitätsverluste durch die Witterungsbedingungen

Ursache hierfür sind vor allem die Vitalitätsverluste durch die Witterungsbedingungen in den Trockenjahren 2018 bis 2020 und 2022. Den über mehrere Jahre geschwächten Bäumen reicht ein Jahr mit besser Wasserversorgung wie 2023 nicht, um sich vollständig zu regenerieren. Ist die Baumgesundheit angegriffen, wirken Witterungsextreme wie zum Beispiel die Spätfröste Ende April und die damit verbundene Schädigung der frisch ausgetriebenen Blätter besonders beeinträchtigend. Trotz der reichlichen Niederschläge in den Wintermonaten 2023/24 kam es regional zu Trocken- und Hitzephasen, die ebenfalls zu einer Vitalitätsschwächung der Waldbäume führten.

Forstministerium fördert den Waldumbau

Angesichts der prognostizierten klimatischen Trends ist der Waldumbau, insbesondere der großen Kiefernreinbestände in widerstandsfähige, gemischte Waldbestände mit standortsgerechten Baum- und Straucharten und vielfältigen Waldrändern von essenzieller Bedeutung. Das Forstministerium fördert den Waldumbau mit Mitteln von der Europäischen Union, des Bundes und des Landes. In 2024 wurden 742 Förderanträge mit rund 6,72 Millionen Euro bewilligt. Künstlicher Waldumbau kann immer nur eine Unterstützung sein, die große Fläche muss über Naturverjüngung kommen.

Dauerthema Müll im Wald

Ein anhaltendes Problem für den Wald, besonders im berlinnahen Raum, ist die illegale Müllablagerung. Im Jahr 2023 wurden wieder rund 6000 Kubikmeter in Brandenburger Wäldern erfasst, fast genauso viel wie im Vorjahr. Diese Müllmenge entspricht einem 6 Kilometer langen, 1 Meter breiten und 1 Meter hohen Müllwall. Die Beseitigung und ordnungsgemäße Entsorgung kostet Ressourcen und bindet Personalkapazitäten. Nur für das Einsammeln mussten mehr als 2,1 Millionen Euro aufgewandt werden.

Brandenburg verfügt über rund 1,1 Millionen Hektar Wald. Dies entspricht 37,4 Prozent der Landesfläche.

Mit Material von mluk.brandenburg.de

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