In der katalanischen Stadt Vilanova i la Geltrú ist es in der Nacht zum Samstag zu einem gefährlichen Chemieunfall gekommen. Gegen 2:20 Uhr brach in einer Produktionsstätte für Poolchemikalien der Firma Clim Waterpool ein Brand aus. Das Unternehmen stellt unter anderem Reinigungstabletten auf Chlorbasis für Schwimmbäder her. Zum Zeitpunkt des Vorfalls lagerten rund 70 Tonnen dieser chemischen Produkte in der betroffenen Lagerhalle in der Rambla dels Països Catalans.
Durch das Feuer entstand eine giftige Rauchwolke, die große Mengen gesundheitsschädlicher Substanzen enthielt. Aus Sicherheitsgründen aktivierte der katalanische Katastrophenschutz umgehend den Notfallplan für chemische Gefahren (PLASEQCAT). Per Mobilfunknachricht wurden die Anwohner mehrerer Gemeinden über Schutzmaßnahmen informiert.
Von der Chemiewolke betroffen waren insbesondere die Orte Vilanova i la Geltrú, Sant Pere de Ribes, Cubelles, Cunit, Calafell sowie das Zentrum von Roquetes. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in den Häusern zu bleiben, alle Türen und Fenster geschlossen zu halten und Lüftungs- sowie Klimaanlagen abzuschalten, um eine Kontamination mit Schadstoffen aus der Außenluft zu vermeiden.
Inzwischen konnte die Feuerwehr der Generalitat de Catalunya das Feuer unter Kontrolle bringen. Ein Übergreifen auf benachbarte Industrieanlagen konnte erfolgreich verhindert werden. Glücklicherweise wurden bislang keine Verletzten gemeldet. Die Wetterbedingungen trugen ebenfalls zur Entspannung der Lage bei: Die giftige Wolke wurde vorwiegend in Richtung Meer abgetrieben, sodass dichter bewohnte Gebiete verschont blieben.
Die Ausgangssperren und Straßensperrungen wurden zwischenzeitlich aufgehoben. Auch der Bahnverkehr in der Region läuft wieder planmäßig. Die Behörden überwachen weiterhin die Luftqualität und die Situation vor Ort.