Indien sperrt Tausende Websites und Social-Media

Foto: pixabay.com/Aathif Aarifeen

Foto: pixabay.com/Aathif Aarifeen

Neu-Delhi. Obwohl es keinen offenen Krieg zwischen Indien und Pakistan gab, kam es jüngst zu einem ernstzunehmenden Luftgefecht zwischen den Streitkräften beider Länder. Während die genauen Ereignisse weiterhin unklar bleiben, ist der Informationsfluss stark eingeschränkt – insbesondere in Indien, wo Medienzensur und staatliche Kontrolle die Öffentlichkeit im Unklaren lassen.

Abschüsse durch chinesische Kampfjets?

Laut dem pakistanischen Militär wurden mehrere indische Kampfjets abgeschossen, darunter sogar eine moderne Rafale aus französischer Produktion. Berichte aus amerikanischen Regierungskreisen und dem französischen Geheimdienst bestätigen diese Behauptung teilweise, doch bleibt unklar, wie viele Maschinen tatsächlich verloren gingen und unter welchen Umständen. Besonders brisant: Die pakistanische Luftwaffe soll bei dem Einsatz auf chinesische Flugzeuge gesetzt haben.

Indiens Reaktion auf Anschlag in Kaschmir

Auslöser für die Eskalation war ein Terroranschlag am 22. April im indisch kontrollierten Kaschmirtal. Die Angreifer sollen Kontakte zum pakistanischen Militär gehabt haben, was Indien zu einem Luftschlag als Vergeltung veranlasste. Wer hinter dem Anschlag steckt, ist weiterhin nicht eindeutig geklärt. Unterschiedliche Angaben zur Anzahl der Attentäter, fehlende Namen und widersprüchliche Informationen haben Verschwörungstheorien in beiden Ländern befeuert.

Zensur, Razzien und zerstörte Häuser

In Kaschmir reagierte das indische Militär hart: Zahlreiche Männer wurden festgenommen, teils wurden ihre Häuser zerstört. Diese Maßnahmen sind in der Region nicht neu, wo Spannungen zwischen der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung und der indischen Regierung immer wieder aufflammen. Gleichzeitig ist der Zugang zu objektiven Informationen in Indien erschwert. Medien unterliegen starker Kontrolle, seit Premierminister Narendra Modi und seine nationalistische BJP-Regierung an der Macht sind.

Pressefreiheit unter Druck

Laut „Reporter ohne Grenzen“ wurden in den letzten Jahren mindestens 28 Journalisten in Indien getötet. Viele weitere sitzen im Gefängnis. Auf der weltweiten Pressefreiheitsliste belegt Indien mittlerweile Platz 151 von 180. Regierungskritische Medien wie „The Wire“ wurden gezwungen, Berichte über mögliche Verluste der indischen Luftwaffe zu löschen. Andere, wie „The Hindu“, gaben unter Druck nach und nahmen entsprechende Meldungen freiwillig zurück.

Massive Sperrungen in sozialen Netzwerken

Nach dem Luftgefecht am 7. Mai weitete Indien die digitale Zensur aus. Laut dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) forderte die Regierung die Sperrung von über 8000 Konten – darunter auch internationale Medien und bekannte Persönlichkeiten. X selbst kritisierte die Maßnahme öffentlich als Zensur, kam der Anweisung aber nach und sperrte die Accounts nur innerhalb Indiens.

Desinformation auf beiden Seiten

Indische Regierungsstellen und parteinahe Medien verbreiteten derweil manipulierte oder aus dem Zusammenhang gerissene Videos, um den Luftangriff als Erfolg darzustellen. Dabei wurden Bilder aus ganz anderen Konflikten verwendet. Gleichzeitig kursierte ein KI-generiertes „Deep Fake“-Video, das fälschlich suggerierte, Pakistan habe eigene Flugzeuge verloren. Selbst der indische Nachrichtensender NDTV fiel darauf herein.

Auch Pakistan streute über Medien falsche Informationen – etwa über angebliche Zerstörungen am indischen Luftwaffenstützpunkt Adampur, die sich später als unbegründet herausstellten. Indiens Premier Modi besuchte den intakten Stützpunkt demonstrativ und hielt dort eine entschlossene Rede.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert