Eine neue wissenschaftliche Studie sorgt für große Besorgnis an der US-amerikanischen Pazifikküste. Forschende der Virginia Tech University warnen vor der realen Gefahr eines massiven Tsunamis, ausgelöst durch ein starkes Erdbeben entlang der sogenannten Cascadia-Verwerfung. Besonders bedroht sind die Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington – Regionen, in denen Millionen Menschen leben und wichtige Infrastrukturen stehen.
Gefahr durch Erdbeben und steigenden Meeresspiegel
Die in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichte Untersuchung zeigt, dass ein schweres Erdbeben in Kombination mit dem ansteigenden Meeresspiegel verheerende Folgen haben könnte. Im schlimmsten Fall könnten ganze Küstenregionen überflutet und zahlreiche Gemeinden zerstört werden. Neben der US-Westküste sehen die Wissenschaftler auch Alaska und Hawaii in erhöhter Gefahr.
15 Prozent Wahrscheinlichkeit für Starkbeben in den nächsten 50 Jahren
Laut einer Einschätzung, über die unter anderem The Guardian berichtet, besteht in den kommenden fünf Jahrzehnten eine etwa 15-prozentige Wahrscheinlichkeit für ein Erdbeben der Stärke 8,0 oder höher entlang der Cascadia-Verwerfung. Ein solches Beben könnte das Land an der Küste um bis zu zwei Meter absinken lassen – mit dramatischen Folgen: ein riesiger Tsunami könnte innerhalb von Minuten auf das Festland treffen.
Die Cascadia-Verwerfung – ein schlafender Riese
Die Cascadia-Verwerfung ist ein tektonisch aktives Gebiet vor der nordamerikanischen Westküste, das schon lange im Blickpunkt von Seismologen steht. Trotz jahrzehntelanger Ruhe gilt sie als potenzieller Ursprung eines sogenannten „Megabebens“. Die letzten größeren Erschütterungen in dieser Zone liegen Jahrhunderte zurück – ein Umstand, der viele Fachleute umso mehr beunruhigt. USGS (United States Geological Survey) und FEMA (Federal Emergency Management Agency) haben ebenfalls wiederholt auf die Gefahren hingewiesen.
Vorbereitung kann Leben retten
Angesichts der Bedrohung fordern Behörden und Wissenschaftler die Bevölkerung eindringlich auf, sich mit dem Katastrophenschutz vertraut zu machen. Dazu zählen Kenntnisse über Evakuierungsrouten, der Aufbau von Notfallvorräten und die Teilnahme an lokalen Vorbereitungsmaßnahmen. Frühwarnsysteme und regelmäßige Übungen sollen helfen, im Ernstfall schnell und effektiv zu reagieren.
Die Gefahr eines großen Erdbebens mit nachfolgendem Tsunami an der US-Pazifikküste ist real – auch wenn Zeitpunkt und Ausmaß ungewiss bleiben. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Behörden und Bevölkerung kann das Risiko minimiert und das Leben zahlreicher Menschen geschützt werden. Die Warnung: Nicht in Panik verfallen, aber vorbereitet sein.